„Die neuen befristeten Bestimmungen schaffen endlich Klarheit für alle Träger in der vorherrschenden Erstkräfteproblematik," erklärt Thore Wintermann, Geschäftsführer der AWO Niedersachsen Landesarbeitsgemeinschaft. „Besonders positiv sehen wir die Möglichkeit, Führungspersonal in Kindertagesstätten auch aus dem Pool der sozialpädagogischen Assistenzkräfte mit langjähriger Berufserfahrung rekrutieren zu können. Dies bedeutet weniger Schließungen und sichert die Betreuung der Kinder trotz des anhaltenden Fachkräftemangels."
Das Gesetz reagiert auch in puncto der Bürokratie auf die derzeitige Situation. So entfällt ab dem 1. August 2024 die Einzelgenehmigung bei der Flexibilisierung des Personaleinsatzes, was durch eine kurzfristige Anzeigepflicht ersetzt wird. "Dieser Schritt erspart uns viel Verwaltungsaufwand und gibt den Trägern mehr Handlungsspielraum," so Wintermann weiter.
Trotz der überwiegend positiven Resonanz sieht die AWO in Niedersachsen auch Kritikpunkte. "Einige komplizierte Ausnahmeregelungen haben ihren Weg in das Gesetz gefunden, was die Umsetzung in der Praxis erschweren könnte," warnt Wintermann. "Wir begrüßen jedoch, dass die Kultusministerin angekündigt hat, schnell für Klarheit zu sorgen, wie Träger von Einrichtungen mit diesen Regelungen rechtssicher umgehen können."
Es bleibt die Herausforderung bestehen, genügend qualifiziertes Personal zu finden. "Der Fachkräftemangel ist ein gravierendes Problem, das nicht von heute auf morgen gelöst werden kann," erklärt Wintermann. "Das Gesetz bietet Ansätze, aber wir müssen weiterhin intensiv daran arbeiten, den Beruf attraktiver zu gestalten und trotz Ausbildungshöchstständen noch mehr Fachkräfte auszubilden und Quereinstiege genauso wie den betrieblichen Fokus der Ausbildung noch stärker zu fördern."
Insgesamt sieht die AWO in Niedersachsen die Gesetzesänderungen als wichtigen Schritt, um die Herausforderungen im Bereich der Kindertagesbetreuung zu bewältigen. "Das Gesetz hilft uns in dieser sehr belasteten Zeit," fasst Wintermann zusammen. "Wir sind zuversichtlich, dass die neuen Regelungen dazu beitragen werden, die Betreuungssituation in den Kitas schnell zu verbessern und den Bedürfnissen der Kinder und Familien gerecht zu werden."
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