Die Bundesregierung hat sich nach langem Ringen auf die Einführung einer Kindergrundsicherung geeinigt. Marco Brunotte, Vorstandsvorsitzender des AWO Bezirksverbands Hannover e. V. ist vom Ergebnis enttäuscht:
„Auf der Einigung der Bundesregierung steht Kindergrundsicherung drauf, es ist aber keine Kindergrundsicherung drin.“ Er betont, nicht jede Reform könne einfach als Kindergrundsicherung bezeichnet werden. Hinter dem Begriff stünde ein Konzept, das darauf abzielt, Kinderarmut in Deutschland ernsthaft strukturell zu bekämpfen.
„Der Begriff Kindergrundsicherung meint ein echtes sozialpolitisches Umdenken. Sie soll Leistungen übersichtlicher bündeln, die Familien von ihrer Holschuld befreien und eine verlässliche staatliche Absicherung schaffen, die sich an der tatsächlichen Lebensrealität der Kinder und Eltern orientiert. Diesem Anspruch werden die Eckpunkte der Bundesregierung nicht gerecht. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die beschlossenen 2,4 Milliarden Euro für ein Projekt, für das zunächst 12 Milliarden Euro gefordert wurden, verdeutlichen, wie wenig Priorität der Bekämpfung von Kinderarmut beigemessen wird. Hier kann niemand von einem Erfolg sprechen. Wir sind enttäuscht.“