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Marie Juchacz (1879-1956)
Sozialreformerin
Frauenrechtlerin
Gründerin der AWO
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Kürzung der Finanzierung für Migrationsberatungsstellen droht AWO macht sich für bedarfsgerechte und stabile Förderung stark

Den Aktionstag der „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) am 30. Juni hat der AWO Bezirksverband Hannover zum Anlass genommen, die wichtige Arbeit in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) gerade in der jetzigen Situation vor dem Hintergrund drohender finanzieller Kürzungen vorzustellen.
Demnach steht zu befürchten, dass, nach einer Mitteilung des BAMF ab dem Haushaltsjahr 2023 die Mittel für die MBE erheblich zurückgefahren werden sollen. Dies wäre ein fatales Zeichen an die engagierten Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur in der Pandemie ihre Systemrelevanz unter Beweis gestellt haben, sondern einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten, indem sie dafür sorgen, dass die zugewanderten Menschen eine Chance auf gleichberechtigte Teilhabe erhalten. Um die MBE in Lage zu versetzen, ein qualitativ hochwertiges Beratungsangebot zu gewährleisten sowie bei anhaltend hohen Beratungszahlen Neuankommende in Deutschland nach hohen fachlichen Standards bei einem guten Start zu helfen, wären zusätzliche Investitionen in Höhe von 10 Millionen Euro im Bundeshaushalt notwendig.Die vielfältigen Aufgaben der Migrationsberatungsstellen haben durch die Pandemie um einiges zugenommen. Zur Beratungsarbeit kommen die Betreuung der Integrationskurse und die Vernetzung mit den Akteuren der Integrationsarbeit hinzu. Sie sind wichtiger Bestandteil der Anerkennungs- und Willkommenskultur und wirken präventiv gegen Vorurteile und Rassismus.

Sie entlasten die Sozialsysteme durch die Fallarbeit mit den Klienten, indem sie ihnen die Möglichkeiten aufzeigen die ihnen ein eigenständiges Leben ermöglichen.
Die Migrationsberatungsstellen waren während der Pandemie eine Art „Feuerwehr“, indem sie dafür sorgten, dass die Zugänge zu den Ämtern geschaffen wurden, die für die meisten Betroffenen nicht oder nur sehr eingeschränkt erreichbar waren. Hier waren und sind sie systemrelevant.
Um diese gesellschaftlich wichtige Arbeit fortführen zu können, ist die angemessene Finanzierung der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer auch in der Zukunft ein elementarer Baustein für eine Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt. „Die über Jahre hinweg aufgebauten Beratungsstrukturen durch finanzielle Kürzungen auf Bundesebene zu zerschlagen wäre fatal. Eine gelingende Integration der erwachsenen Zuwanderer und ihrer Familien in Deutschland ist wichtig für eine Ankommenskultur und ein gutes Zusammenleben,“ betont Marco Brunotte, Vorstandsvorsitzender des AWO Bezirksverbandes Hannover, „selbst wenn die Zahlen an Geflüchteten nach Deutschland aktuell niedrig sind, ist Integration durch geeignete Instrumente wie die MBE, eine Aufgabe, die stabil über viele Jahre angeboten werden muss.“ Diese dürfe nicht nach Kassenlage des Bundes finanziell ausgestattet werden, sondern müsse sich an den tatsächlichen Bedarfen orientieren.

Fact-Sheet Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)