Hannover. Anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung fordert der AWO Bezirksverband Hannover e. V. ein Recht auf kostenlose Schuldnerberatung. „Hinter Überschuldung verbergen sich Schicksale von Menschen in einer Krisensituation, die tiefe Ängste und Sorgen empfinden. Es ist wichtig, dass diese Menschen kostenfreie, kompetente und vertrauliche Hilfe erhalten, um wieder eine Perspektive zu haben“, sagt der Vorsitzende des Vorstands, Marco Brunotte.

Das Statistische Bundesamt zählte 2020 rund 600.000 Menschen, die Hilfe bei Schuldnerberatungsstellen suchten. Überproportional häufig sind alleinerziehende Frauen und alleinstehende Männer betroffen. Doch Schulden gibt es in allen sozialen Schichten, weiß Schuldnerberater Thomas Bode: „Insbesondere die Pandemie zeigt, dass es wirklich jeden treffen kann. Das fängt bei Selbstständigen und Kulturschaffenden an und geht bis weit in die Arbeitnehmerschaft hinein.“

Schon vor der Pandemie waren in Deutschland etwa 7 Millionen Menschen von Überschuldung betroffen. „Die Folgen von Überschuldung sind weitreichend. Zu der finanziellen Last kommen soziale und psychische Belastungen, die sich auch auf Freunde und Familie im Umfeld auswirken. Die Schuldnerberatungsstellen nehmen den Ratsuchenden Aufgaben ab, zu denen sie oftmals nicht mehr selbst imstande sind. Sie verhandeln mit Gläubigern, unterstützen bei Schriftverkehr und erstellen einen Plan, der in zurück in ein Leben ohne Schulden führt. Sie werden dringend gebraucht“, so Brunotte.

Die Aktionswoche Schuldnerberatung wird veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV). In ihr haben sich Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege auf Bundesebene, der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung zusammengeschlossen. (http://www.aktionswoche-schuldnerberatung.de)