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Unsere Leitlinien...

Marie Juchacz (1879-1956)
Sozialreformerin
Frauenrechtlerin
Gründerin der AWO
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Energiekrise und hohe Inflation verschlimmern die Armutslage


Minister Dr. Andreas Philippi und Dr. Gerhard Tepe, Landesarbeitsgemeinschaft
der Freien Wohlfahrtspflege, stellen die Handlungsorientierte Sozialberichterstattung
mit Statistikteil und Anlagenbericht der LAG FW vor


Auch im Jahr 2023 stellt das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit
und Gleichstellung die Handlungsorientierte Sozialberichterstattung (HSBN) vor. Gleichzeitig
legt die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW)
wieder einen eigenen Bericht in Ergänzung zum Statistikteil des Landes vor. Der Anlagenbericht
befasst sich in diesem Jahr mit dem Thema „Zuspitzung von Armutslagen – Folgen der
Energiekrise und der Inflation“.
Der Bericht zeigt auf der Basis von Interviews, die mit betroffenen Menschen und Mitarbeitenden
aus sozialen Beratungsstellen der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege geführt und ausgewertet
wurden, welche gravierenden Folgen die Energiekrise und die Inflation bereits jetzt
für viele Menschen haben.
„Die steigenden Preise, als Folgen der Energiekrise und der Inflation insbesondere für Mietkosten
und für Lebensmittel, führen zu gravierenden Problemen, nicht nur für Menschen, die
bisher schon auf Sozialleistungen angewiesen waren, sondern auch für die Menschen, die
sich bisher noch „über Wasser“ halten konnten. Ich war bei der Durchsicht des Anlagenberichtes
besonders erschüttert, wie unter der Situation vor allem auch Kinder leiden“, so Dr. Gerhard
Tepe, stellvertretender Vorsitzender der LAG FW. Er verweist in diesem Zusammenhang auch
auf die Ergebnisse des Anlagenberichtes aus 2022, der sich mit dem Thema ‚Kinderarmut‘
befasst hat. „Besonders hart trifft die Situation Alleinerziehende und ihre Kinder, die nicht nur
die Folgen der Coronazeit zu überwinden hatten, sondern nun auch zusätzliche finanziellen
Mehrbelastungen zu tragen haben.“
Es bedarf daher einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, um hier gegenzusteuern.
„Ein zu geringes Einkommen, um die Folgen der Krise auffangen zu können, darf nicht zu einer
Reduzierung der sozialen Teilhabe mit allen negativen Folgen auch für die gesundheitliche
Situation der betroffenen Menschen führen. Wir müssen gemeinsam der zunehmenden sozialen
Isolation von vielen Menschen entgegenwirken. Daher hat die LAG FW sowohl einen
umfangreichen Forderungskatalog an die politischen Verantwortlichen erstellt als auch Beispiele
aus ihrer Arbeit vor Ort aufgezeigt, wie man erfolgreich ‚gegensteuern‘ könne“, so Dr.
Tepe.
Niedersachsens Sozialminister Dr. Andreas Philippi betont: „Die Armutsgefährdungsquote in
2022 ist in Niedersachsen mit 17,1 % weiter zu hoch. Die anhaltende Teuerungswelle verschlimmert
eindeutig die Lage. Der HSBN-Bericht zeigt, dass einkommensschwache Familien
besonders hart getroffen wurden ebenso wie Haushalte, die bislang mit ihrem Einkommen
zurechtkamen. Armut ist auch immer mit den Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe
und Bildungschancen verbunden. Dieses Thema ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Auch daher muss die Kindergrundsicherung jetzt wirklich kommen. Ich freue mich, dass
sich die Koalitionsparteien endlich einigen konnten. Nun muss es zügig weitergehen.
Der Schlüssel zur Überwindung von Armut ist zudem der frühestmögliche Zugang zu Bildung
und lebenslangem Lernen. Nur so besteht für Menschen in einer unsicheren Zeit die Chance,
sich weiterzuentwickeln und eigenständig ihre Lebensgrundlage zu sichern. Mein Dank geht
an die LAG FW, die mit ihren Beratungsstellen, aber auch Angeboten im Bildungsbereich an
vielen Stellen wertvolle Arbeit leistet,“ so Dr. Andreas Philippi.


Die HSBN und der Anlagenbericht sind hier www.ms.niedersachsen.de/hsbn veröffentlicht.

PDF HSBN Anlagenbericht